Mittwoch, 29. Juli 2020

Die erste kleine große Reise in Busan

Nun komme ich mal dazu von meinem ersten Wochenende zu berichten. Ich sitze noch auf Arbeit, weil hier der bequemere Stuhl ist, aber von der Arbeit die ich bisher so mache gibt es noch nicht so viel zu berichten. Ich arbeite mich gerade noch ein. Als meine Kollegen mich über meine Pläne fürs Wochenende ausfragten und ich von Sightseeing berichtete, bekam ich von allen die Aussage: "Aber es regnet!" Hier ist die Regensaison meist nur so 2-3 Wochen... leider sind es jetzt schon über drei Wochen. Aber letztes Wochenende war anders und ich hatte keinen Regen und sogar feinsten Sonnenschein!
Jedenfalls hatte ich das Glück an meinem ersten Sonntag einen Ausflug mit einem Kollegen mach zu können. Thomas, ein anderer deutscher Kollege, hatte die Idee gebracht, da Dong Guen besser Englisch lernen sollte und wollte. Das musste er dann auch den ganzen Tag mit mir. Unser erster Stop war der Haeundae Beach, der eigentlich mitten in der Großstadt gelegen ist und wunderschön. Dort war auch einiges an los und wir mussten Mundschutz tragen, da das hier an öffentlichen Plätzen mit vielen Menschen eingehalten werden soll. Die Füße konnte ich natürlich auch mal ins Wasser halten! Das Wasser ist recht angenehm und die Wellen sind schön hoch. Nächstes Wochenende mache ich vielleicht mal einen Strandtag, denn da soll es ziemlich warm und sonnig werden. Danach waren wir in einem Restaurant essen. Es gab Reis mit einer Pfanne aus Gemüse und kleinen Kraken, Tintenfische oder was auch immer das genau war.



Nach dem Mittag fuhren wir weiter zum Haedongyounggungsa-Tempel der wohl sehr bekannt dafür ist, dass er am Wasser liegt. Tempel werden wohl vorrangig auf Bergen gebaut. Um zum Tempel zu gelangen, mussten wir erstmal durch ein kurzes "Waldstück". Man passiert auch einige Tore und auch die Pflanzen sind öfter eher kurz beschnitten, sodass der weg zum Tempel eindeutig nichts für große Europäer ist, aber ich hab überall super durch gepasst. Der Tempel war dann wunderschön direkt an den Klippen gelegen und hatte einige verschiedene goldene Buddha-Statuen. An einer Brücke versuchten alle Koreaner mit Münzen eine Schale in einer Art Teich zu treffen. Ansonsten gingen einige Leute in die Tempel oder vor die Buddha-Statuen um mit Verbeugungen und auf dem Boden hockend zu beten. Es war auf jeden Fall eine ganz andere Art buddhistischer Tempel als ich von Indien gewohnt bin. Außerdem war es interessant, dass sowohl ein dicker als auch ein dünner Buddha als Bild der gleichen Person im gleichen Tempel stand.




Weiter ging es dann noch an einen anderen Strand, der im Gegensatz zum Haeundae Beach noch ziemlich dreckig war durch die Stürme der letzten Tage, aber gerade aufgeräumt wurde. Und dann war der Tag auch schon wieder rum und wir beide vom ganzen quatschen ziemlich fertig.


Am Sonntag früh machte ich mich dann alleine auf den Weg. Ich testete zuerst die öffentlichen Verkehrsmittel. Der Bus den ich benutzte schien zwar wesentlich älter als die deutschen Busse, aber zahlen kann man hier nur noch mit Karte. Circa eine dreiviertel Stunde später kam ich in Hadan an, wo ich umsteigen musste. Dort war ich verwirrt, weil alle beim Aussteigen ihre Karte nochmals an den Automaten hielten, aber ich tat es ihnen gleich. Für mich ging es dann in die U-Bahn, wo ich weiter nach Nampo fuhr. Später erfuhr ich dann, dass man für das Umsteigen nichts oder nur sehr wenig bezahlen muss. Dafür hat man aber nur 30 Minuten Zeit und deshalb muss man beim Aussteigen seine Karte nochmals einlesen lassen. Das funktioniert auch sehr einfach und von Anfang an Problemlos mit meiner neuen koreanischen Bankkarte. Im Stadtinneren von Busan schlenderte ich dann über die menschenleere Einkaufsstraße hoch in einen Park zum Busan Tower. Dort wurde ich freundlich ermahnt, dass ich bitte auch im Freien auf diesem öffentlichen Platz mit sehr wenigen Menschen eine Maske tragen sollte. Auf den Busan Tower musste ich natürlich hoch! Ich glaube das sollte ich vielleicht nochmal zum Ende hin machen, wenn ich mich besser auskenne, denn man kann wirklich über einen großen Teil der Stadt blicken. Bis dann eben wieder Berge kommen, die den Blick begrenzen. Jedenfalls sieht man auch viel vom Hafen und der Turm ist echt nett gemacht. Wenn ich mich richtig erinnere, dann wurde der Turm in den 1970er Jahren errichtet und ist der erste Turm Busans.



Danach schlenderte ich durch das angrenzende Marktviertel zum Fischmarkt, auf dem ich dann mein Mittagessen genießen wollte. Das hatte ich trotz der vielen Auswahl auch schnell gefunden, da ich nett angesprochen wurde und mich dann für Rockfish und ein paar Muscheln entschied. Rockfish soll eine hier sehr bekannte Fischart sein, die wohl sehr gut schmeckt. Mir hat es dann auch gut geschmeckt, nachdem mein Fisch ausgesucht, ausgenommen und zubereitet war. Super frisch und lecker!


Während dem Essen bekam ich von einer Kollegin die Nachricht, dass Sie mit anderen Kollegen in Hadan ist und ich gerne dazu kommen kann. Dieses super Angebot musste ich natürlich annehmen. Wir waren dann zusammen im Cafe, Bowlen, Billard spielen und dann noch Hühnchen mit Bier essen. Das letztere ist wohl etwas, was sich in der koreanischen Kultur etabliert hat, wobei die Restaurants dafür ausschließlich abends öffnen. 



Es hat echt sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon direkt so von meinen Kollegen integriert zu werden. Julie meinte zu mir: "Wir waren ja auch alle eine Weile in Deutschland und wissen wie wichtig es ist in einem anderen Land Anschluss zu finden. Deshalb achten wir mehr darauf." Da hab ich echt Glück! Zusammenfassend: Es war ein super erstes Wochenende und ich habe viel erlebt!

4 Kommentare:

  1. Hallo Lisa, deine Bilder machen Lust auf Urlaub. Leider wird es wahrscheinlich in diesem Jahr unmöglich sein, die Chance zu nutzen und dich für zwei Wochen zu besuchen, wie ich es eigentlich geplant hatte. 😏
    Ich muss mich also mit Bildern zufrieden geben. 😉 Ich wünsche dir eine spannende Zeit und freue mich auf weitere interessante Berichte.
    Kuss Mama. ❤️

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    1. Ja das ist auch wirklich schade. Ich wäre gerne mit euch ein bisschen rum gereist. Aber so ist das nun mal. Ich geb mir Mühe schöne Bilder zu machen!!!

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  2. Hallo Lisa, ich stelle mir das super spannend vor in einer fremden Kultur Stück für Stück zurecht zu kommen. Es macht Spaß durch deinen Block das ansatzweise mitzuerleben. Viel Spaß dir weiterhin. :) LG Luise

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    1. Spannend ja, aber auch anstrengend. Mein erstes Mittagessen mit Kollegen war eine Nudelsuppe und ich hatte Stäbchen und einen Löffel...:D
      Freut mich jedenfalls, dass du Spaß hast am Lesen!

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