Dienstag, 22. Dezember 2020

Letzte Tage in Korea - Seoul von draußen erkunden

Für meine letzten Tage bis zum Flug ging es in Koreas Hauptstadt, nach Seoul. Da auch in Korea die Corona-Zahlen wieder steigen, herrscht im Land derzeit Level 2,5 von 3. Damit gibt es keine Veranstaltungen mehr, Museen und Cafes haben zu und der Transport wird nach neun Uhr eingeschränkt. Natürlich war es in den 5 Tagen in denen ich da war auch meist unter Null Grad Celsius und mit meiner Ausstattung doch recht frisch. Trotzdem habe ich das Beste daraus gemacht. 

Die ersten Tage hatte ich noch Katrin als meine liebe Begleitung dabei. Am Donnerstag ging es mit einer fünfstündigen Wanderung direkt auf den Gwanaksan, von dem man sich erstmal einen super Überblick über die Stadt verschaffen kann. Wobei...man kann das Ende der Stadt nicht sehen, sondern nur am Horizont erahnen. Wahnsinn!

Am zweiten Tag machten wir eine 30 km Fahrradtour am Han-Fluss entlang. In welcher Großstadt kann man schon eine gemütliche Fahrradtour machen?! In Seoul ist das dank bestens ausgebauter Fahrradwege möglich! Wir fuhren über einige beschneite Wege und mussten manchmal gegen den Wind ankämpfen, aber hatten stets einen schönen Blick auf den großen Fluss, der sich durch die Metropole schlängelt. Trotzdem waren wir auch froh, als das Strampeln dann vorbei war und wir wieder ins warme Zimmer zurück kehren konnten.


Am Samstag ging es für uns dann in einer der fünf Paläste von Seoul und für mich am Sonntag dann gleich in den nächsten, angeblich schöneren und UNESCO-Weltkulturerbe. Die Paläste sind schon immer wieder beeindruckend. Alles aus Holz gebaut und wunderschön bemalt. Manchmal kann man sich auch regelrecht im Häuserwirrwarr verirren. Beeindruckend fand ich diesmal, dass damals schon an eine Fußbodenheizung gedacht wurde und am Großteil der Gebäude Schornsteine zu sehen waren. Das ist bei den Temperaturen in Seoul auch echt notwendig!



An meinem letzten Tag in Seoul bummelte ich noch ein wenig durch die nähere Umgebung meiner Unterkunft. Ich besuchte die Myeong-dong Cathedral, den Namdaemun Markt und den Dongdaemun History and Culture Park mit einem sehr modernen Gebäude.

Im Allgemeinen ist die Stadt schon echt der Wahnsinn und ich muss mir auf jeden Fall noch einmal die Zeit nehmen um sie genauer und auch von innen kennen zu lernen. Jedenfalls ist Seoul wieder wahnsinnig schön in den Bergen gelegen, die man auch von fast jeder Stelle in der Stadt sehen kann. Einfach toll, in so einer Metropole der Natur doch auch so nah zu sein.

Während ich das schreibe sitze ich schon in Frankfurt am Flughafen und bin sozusagen gut in Deutschland angekommen. Ich warte nur noch auf meinen Flug nach Berlin. Es war eine schöne und aufregende Zeit und bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben! Jetzt bin ich aber voranging müde und froh demnächst zuhause anzukommen. Vielen Dank fürs fleißige Lesen und bis bald wieder in Person!

Mittwoch, 9. Dezember 2020

Unterschiede und Eigenheiten Koreas Vol.2

Ich muss die Liste aus meinem letzen Post doch nochmal erweitern, da mir noch so einige interessante Details aus dem koreanischen Leben eingefallen sind, die ich euch vorenthalten habe. 

Wenn man in Korea spazieren oder wandern ist, dann trifft man viele Menschen, denn wandern gehört hier zum Volkssport. In Deutschland sieht man immer mal ein paar Jugendliche mit lauter Musik durch die Gegend streifen. Hier in Korea ist das eher die ältere Generation so ab 50, die mit lauter Schlagermusik wandern oder Fahrrad fahren. Was wir sehr oft benutzt haben und auch echt cool fanden sind Druckluftstationen an Stränden und den Ausgängen von Nationalparks und Wanderrouten, an denen man sich die Füße und Beine sauber pusten kann! Außerdem gibt es unzählige Outdoor-Fitness-Parks, die von Jung und Alt genutzt werden und eigentlich auch immer in Benutzung sind, wenn ich daran vorbei gehe.

Wenn man in der Stadt unterwegs ist, denn begegnet einem jedoch eher ein anderes Korea. Nämlich die Menschen, die sich Schönheitsidealen anpassen und vielen Behandlungen dafür unterziehen. Man begegnet geschminkten Männern mit aufgemalten Augenbrauen, Menschen die scheinbar ihre Augenfarbe nicht mögen und dafür dann unnatürlich blaue Kontaktlinsen tragen, oder aber auch vielen Frauen, die einen Lockenwickler in ihrem Pony tragen. Der einzelne Lockenwickler scheint überall cool: auf der Arbeit, in der U-Bahn, im Restaurant... ich frage mich manchmal, für welchen Teil des Tages man sich überhaupt mit dem Lockenwickler hübsch machen will. Und das ist im übrigen auch nicht auf Frauen beschränkt, so habe ich auch schon einen Mann mit Lockenwickler im Pony gesehen.

Im koreanischen Straßenverkehr muss man dann schon etwas auf sich aufpassen, so sind die Koreaner doch nicht die besten Autofahrer. Noch dazu kommt, dass sobald eine Fußgängerampel auf Rot schaltet, auch schon direkt die Ampel für die Fahrzeuge auf grün wechselt. Zum Glück wird das Ende der Grünzeit für Fußgänger durch Blinken und durch herunterlaufende Sekunden deutlich gemacht, hat dies jedoch einmal gestartet, so sollte man die Fahrbahn nicht mehr betreten. Zebrastreifen gibt es auch unheimlich viele, diese werden jedoch hier nicht unbedingt als Fußgängerübergänge gewertet, wo ein Auto zu halten hat. Interessant sind außerdem die Parkmöglichkeiten in einer Großstadt wie Busan. Hier gibt es viele Fahrzeuglifte, in denen dann die Autos kreisen, wenn man parken möchte, oder sein Auto wieder will. Diese hohen Gebäude finde ich schon beeindruckend. Außerdem gibt man auf Parkplätzen teilweise seinen Schlüssel mit ab, damit das Auto umgeparkt werden kann, wenn ein anderer raus möchte, denn hier stehen dann alle einfach voreinander. Dafür und für andere Eventualitäten haben dann auch alle ihre Telefonnummer für jeden gut sichtbar im Auto liegen. Schön aus Holz geschnitten oder aus Plastik gedruckt, kann man dann immer kontaktiert werden. Finde ich auch gar nicht so schlecht die Idee!

Und noch eine ganz wichtige Sache, die ich fast vergessen hätte: Koreaner sind unglaublich höflich! Zur Begrüßung wird sich immer leicht verbeugt bzw. mit dem Kopf genickt und wenn man jemandem was gibt oder ein Getränk einschenkt, dann macht man das immer mit zwei Händen.

Wahrscheinlich habe ich immer noch nicht alles zusammen gebracht, aber bald bin ich ja wieder zuhause und im Neuen Jahr gibt es dann sicherlich auch die Möglichkeit jedem der mehr wissen will auch noch mehr zu erzählen. Ich freu mich schon drauf euch alle wieder zu sehen!