Mittwoch, 9. Dezember 2020

Unterschiede und Eigenheiten Koreas Vol.2

Ich muss die Liste aus meinem letzen Post doch nochmal erweitern, da mir noch so einige interessante Details aus dem koreanischen Leben eingefallen sind, die ich euch vorenthalten habe. 

Wenn man in Korea spazieren oder wandern ist, dann trifft man viele Menschen, denn wandern gehört hier zum Volkssport. In Deutschland sieht man immer mal ein paar Jugendliche mit lauter Musik durch die Gegend streifen. Hier in Korea ist das eher die ältere Generation so ab 50, die mit lauter Schlagermusik wandern oder Fahrrad fahren. Was wir sehr oft benutzt haben und auch echt cool fanden sind Druckluftstationen an Stränden und den Ausgängen von Nationalparks und Wanderrouten, an denen man sich die Füße und Beine sauber pusten kann! Außerdem gibt es unzählige Outdoor-Fitness-Parks, die von Jung und Alt genutzt werden und eigentlich auch immer in Benutzung sind, wenn ich daran vorbei gehe.

Wenn man in der Stadt unterwegs ist, denn begegnet einem jedoch eher ein anderes Korea. Nämlich die Menschen, die sich Schönheitsidealen anpassen und vielen Behandlungen dafür unterziehen. Man begegnet geschminkten Männern mit aufgemalten Augenbrauen, Menschen die scheinbar ihre Augenfarbe nicht mögen und dafür dann unnatürlich blaue Kontaktlinsen tragen, oder aber auch vielen Frauen, die einen Lockenwickler in ihrem Pony tragen. Der einzelne Lockenwickler scheint überall cool: auf der Arbeit, in der U-Bahn, im Restaurant... ich frage mich manchmal, für welchen Teil des Tages man sich überhaupt mit dem Lockenwickler hübsch machen will. Und das ist im übrigen auch nicht auf Frauen beschränkt, so habe ich auch schon einen Mann mit Lockenwickler im Pony gesehen.

Im koreanischen Straßenverkehr muss man dann schon etwas auf sich aufpassen, so sind die Koreaner doch nicht die besten Autofahrer. Noch dazu kommt, dass sobald eine Fußgängerampel auf Rot schaltet, auch schon direkt die Ampel für die Fahrzeuge auf grün wechselt. Zum Glück wird das Ende der Grünzeit für Fußgänger durch Blinken und durch herunterlaufende Sekunden deutlich gemacht, hat dies jedoch einmal gestartet, so sollte man die Fahrbahn nicht mehr betreten. Zebrastreifen gibt es auch unheimlich viele, diese werden jedoch hier nicht unbedingt als Fußgängerübergänge gewertet, wo ein Auto zu halten hat. Interessant sind außerdem die Parkmöglichkeiten in einer Großstadt wie Busan. Hier gibt es viele Fahrzeuglifte, in denen dann die Autos kreisen, wenn man parken möchte, oder sein Auto wieder will. Diese hohen Gebäude finde ich schon beeindruckend. Außerdem gibt man auf Parkplätzen teilweise seinen Schlüssel mit ab, damit das Auto umgeparkt werden kann, wenn ein anderer raus möchte, denn hier stehen dann alle einfach voreinander. Dafür und für andere Eventualitäten haben dann auch alle ihre Telefonnummer für jeden gut sichtbar im Auto liegen. Schön aus Holz geschnitten oder aus Plastik gedruckt, kann man dann immer kontaktiert werden. Finde ich auch gar nicht so schlecht die Idee!

Und noch eine ganz wichtige Sache, die ich fast vergessen hätte: Koreaner sind unglaublich höflich! Zur Begrüßung wird sich immer leicht verbeugt bzw. mit dem Kopf genickt und wenn man jemandem was gibt oder ein Getränk einschenkt, dann macht man das immer mit zwei Händen.

Wahrscheinlich habe ich immer noch nicht alles zusammen gebracht, aber bald bin ich ja wieder zuhause und im Neuen Jahr gibt es dann sicherlich auch die Möglichkeit jedem der mehr wissen will auch noch mehr zu erzählen. Ich freu mich schon drauf euch alle wieder zu sehen!

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